Eine Methode der Neue Narrative und kommend auf der Gewaltfreien Kommunikation sind die Bedürfnis-Gläser.
Weshalb gibt es diese Methode und wofür wird sie verwendet?
Nach Marshall B. Rosenberg beruht die Annahme der GfK auf, dass alle Menschen im Grunde die gleichen Bedürfnisse haben. Die folgende Übung hilft dir deine Bedürfnisse zu erkennen und zu reflektieren, ob diese erfüllt sind oder nicht. Bei unerfüllten Bedürfnissen reagieren wir mit unangenehmen Gefühlen; bei erfüllten Bedürfnissen mit angenehmen Gefühlen.
Jeder Mensch uns hat Bedürfnisse. Diese haben bei jedem von uns eine unterschiedlich hohe Priorität im Alltag / Leben. Wenn jeder in der Selbstfürsorge seinen eigenen Bedürfnissen bewusst ist und somit weiß, welches Bedürfnis aktuell an oberster Stelle steht, kann sich jeder um sein eigenes Wohlbefinden kümmern. Gleichzeitig dürfen wir unsere unterschiedlichen Rollen nicht vergessen. Jede Rolle beeinflusst die unterschiedlichen Bedürfnisse. Somit ist es wichtig, sich regelmäßig mit sich selbst zu beschäftigen und seine Bedürfnisse auch in jeder Rolle zu reflektieren, um so gesund und resilient zu bleiben.
und so funktioniert’s:
1. Finde deine Rolle
Wir haben alle verschiedene Rollen in unserem Leben – Freund:in, Kolleg:in, Mutter/Vater, Tochter/Sohn, Teamleiter:in, Vorgesetze:r, Vereinsmitglied usw. und in jeder Rolle sind unsere Bedürfnisse unterschiedlich.
Für diese Übung, finde zuerst deine Rolle, welche du dir genauer ansehen möchtest. Nimm dir dazu Zeit und überlege, in welcher Rolle du dich derzeit in Dysbalance fühlst oder dir gerade am aktuellsten erscheint.
Meine Rolle ist:
2. Fülle deine Bedürfnisgläser
Zeichne dir auf ein Blatt Papier deine Bedürfnisgläser auf und beschrifte diese mit einem Bedürfnis.
Beispiele:
Vertrauen
Unterstützung
Anerkennung
Erholung
Entwicklung
Harmonie
Freude
Verbindung
Zeit für mich / Ruhe
Ordnung
Effektivität
Kreativität
Autonomie
Struktur
Sicherheit
Fokus
Sinn
…
Nachdem du diese aufgezeichnet hast, male dies Gläser mit einem Stift aus. Identifiziere den jeweiligen Füllzustand mit dem IST-Zustand – und zwar wie „voll“, also erfüllt diese jetzt gerade mit dem Bedürfnis sind.
Fokussiere dich dabei auf deine Rolle, denn manchmal verwechseln wir die Rollen und Bedürfnisse miteinander.
Beispiel: als Mutter fehlt mir gerade das Bedürfnis von Harmonie. Dieses fehlende Bedürfnis übertrage ich in meine Rolle als Kollegin.
Wie „voll“ sind deine Bedürfnis-Gläser?
3. Reflektion
Welche Gedanken kommen auf, wenn du deine unterschiedlichen Bedürfnisse betrachtest?
Welches Glas ist voll und welches weniger gefüllt?
War dieses schon einmal voller? Wie fühlst sich das an? Was fehlt dort?
Notiere dir alles, was in dir hochkommt. Nachdem du in die Reflektion gegangen bist, markiere dir deinen gewünschten Zustand - Welchen Füllstand brauchst du, damit es dir gut geht? (SOLL-Zustand)
Setze dir dann die Intention in der kommenden Woche oder im kommenden Monat dich um dieses Bedürfnis zu kümmern.
Welche Schritte kannst du für dich festhalten, um an der Bedürfniserfüllung zu arbeiten?
Welche realistischen Strategien helfen dir, den Zustand zu verbessern?
Schreibe oder zeichne dir gerne diese Strategien auf. Du kannst sie dir auch gut sichtbar in der Wohnung aufhängen. So wirst du mehrmals täglich daran erinnert.
Nun kann es los gehen. Mit deinem Bewusstsein und deiner Aufmerksamkeit, kannst du langfristig besser um dich selbst sorgen.
Wiederhole diese Übung regelmäßig und freue dich über jeden kleinen Erfolg.
Was konntest du heute für dich mitnehmen? Wie ist es womöglich nach dem ersten Erfolg gelaufen?
Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Falls du Unterstützung brauchen kannst, kontaktiere mich gerne für ein individuelles Coaching-Gespräch.
Love & Light
Jessica
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